Berufsbekleidung im Wandel der Zeit

Ach ja, die Zeit der guten alten Märchen hat doch so manches in unseren Kopf festgesetzt. Die Prinzessin im rosa Rüschenkleid, den Koch mit hoher Kochmütze und ganz in Weiß und den Müller mit Zipfelmütze hat wohl jeder vor seinem inneren Auge. Aber gab es denn vor 100 Jahren wirklich schon eine Art Berufsbekleidung oder entspringt alles nur unserer Fantasie und den Vorstellungen der Geschichtenschreiber?

Schon im Mittelalter gab es Berufsbekleidung

Das ist kein Witz. Bereits im Mittelalter entwickelten sich die ersten Berufsbekleidungen, die nicht nur eine Schutzfunktion hatten. Koch, Müller und Medikus trugen Kleidungen, die nicht nur vor Gefahren schützten, sondern auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Zunft und einem Berufsstand zeigten. Die hohe Kochmütze zum Beispiel sollte die Köche krönen. Unzählige Geschichten ranken sich um die Kochkrone. Eine, wenn auch umstrittene Geschichte erzählt, das der englische Monarch George II. in seiner Suppe eine Kopflaus gefunden haben soll. Alle Angestellten der Küche mussten sich sofort die Haare scheren und eine Kopfbedeckung tragen, die natürlich am Anfang noch niedrig und flach war. Eine andere Legende erzählt, dass die Mützen bereits seit den Assyrern im Umlauf sind und ein Zeichen für Treue waren. Köche, die die Kochmütze tragen durften, hatten keinen Giftanschlag auf den König verübt. Übriges sollen traditionelle Kochmützen genau 100 Falten haben. Jede Falte steht für eine Methode, nach der man Eier zubereiten kann.

Und auch die Zipfelmütze der Müller soll wahrhaftig schon vor hundert Jahren getragen worden sein. Der lange Zipfel hatte dabei durchaus seine Bewandtnis. Beim Tragen der schweren Getreide- und Mehlsäcke legten die Müller den Zipfel über die Ohren. So verhinderten sie, dass Staub ins Ohr gelangte, der nicht selten Entzündungen verursachte. Ob das allerdings der Wahrheit entspricht, weiß man nicht so genau. Wissenschaftliche Beweise wurden dafür nicht gefunden.

Ordensschwestern waren Vorbild für die Medizin

Im Bereich der Berufsbekleidung Medizin sind Forscher sich ziemlich sicher. Diese stammt von den Ordensschwestern, den die Krankenpflege im Mittelalter oblag. Einfache Gewänder in Schwarz/Weiß, ein Häubchen als Zeichen für die eheähnliche Verbindung mit Jesus Christus  – diese Berufsbekleidung kennen sicher viele noch. Das schlichte Gewand symbolisierte die freiwillig gewählte Entsagung von Luxus und das einfache Leben.

Inzwischen ist das Häubchen zwar verschwunden, doch die weiße Bekleidung ist immer noch da. Erst nach und nach, mit dem Entstehen von widerstandsfähigen Stoffen, hat sich auch die Farbe in verschiedenen Breichen geändert. Und auch der Kasack aus der Pflege stammt von der Bekleidung der Schwestern ab. Aus der langen Tracht wurde ein kurzärmliges Hemd, das leicht überzuziehen ist.

Inzwischen hat sich die Mode in vielen Bereichen gewandelt. Aus der schlichten Bekleidung sind moderne Kleidungsstücke geworden, die auch auf den Laufstegen der Welt zu sehen sind.

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