Berufsbekleidung – wenn dem Chef die Farbe der Bluse nicht gefällt

Berufsbekleidung – wenn dem Chef die Farbe der Bluse nicht gefällt

Die Mode ist voller bunter Farben, Muster und Formen. Farbenfroh macht die Kleidung mit luftigen, leichten Stoffen im Sommer gute Laune und vertreibt im Winter als Farbtupfer das trübe Grau des Alltags. Eigentlich eine Menge Gründe dafür, auch am Arbeitsplatz mit bunter Kleidung für gute Stimmung zu sorgen. Doch ein Blick in die heimischen Büros zeigt ein ganz anderes Bild: Hier herrschen die klassischen Farben wie Weiß, Schwarz und Blau vor. Bunt wird es maximal in dezenten Pastellfarben. Und wer mit farbenfrohem Look zur Arbeit erscheint, wird meist vom Chef gebeten, sich doch bitte angemessen zu kleiden.

Berufsbekleidung – mehr als nur Geschmackssache

Was aber ist „angemessen“? Mode ist schließlich Geschmackssache, ist also der Geschmack des Chefs ausschlaggebend dafür, was am Arbeitsplatz getragen werden darf? Warum haben nicht nur Betriebe oder große Firmen, sondern manchmal ganze Branchen einen mehr oder weniger offiziellen Dresscode? Und was spricht gegen bunte Farben oder Muster?

Um das vorab zu klären: Nur in den seltensten Fällen ist der persönliche Modegeschmack des Chefs der Grund für Berufsbekleidung. In manchen Berufen und an manchen Arbeitsplätzen sind die Bekleidungsvorschriften zum Schutz der Arbeitnehmer geschaffen worden. Und auch in allen anderen Fällen hat Berufsbekleidung einen anderen Hintergrund als den, dass dem Chef die Bluse einfach nicht gefällt. So ist es zum Beispiel in medizinischen Berufen oder in der Lebensmittelverarbeitung auch eine Frage der Hygiene, eine bestimmte Kleidung zu tragen. Diese verträgt ein Waschen bei hohen Temperaturen, bei dem Keime und Bakterien abgetötet werden – zum Schutz aller Konsumenten.

Bei Bürojobs gibt es solche Gründe nicht – ist die Farbe der Bluse dort also doch Geschmackssache? Nur bedingt. Forschungen haben gezeigt, dass eine zu bunte, auffällige Kleidung sich negativ auf die Kompetenz auswirkt, die Kunden bei einer Person vermuten. Damit ergibt es sich von selbst, dass im Verkauf, in der Beratung und überall dort, wo viel Kundenkontakt besteht, die Kleidungswahl eher klassisch ausfallen wird. Einheitliche Berufsbekleidung hat aber noch eine andere Auswirkung: sie steigert den Wiedererkennungswert nach außen und innen. Ein ähnliches Erscheinungsbild vermittelt darüber hinaus ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern. Berufsbekleidung ist also ein nicht unwichtiger Teil einer Corporate Identity.

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