Nachhaltigkeit in der Berufsbekleidung – wie wichtig ist das? Am 24. April 2013 ereignete sich in Bangladesh in einer Textilfabrik ein Unglück mit gravierendem Ausmaß. Über 1130 Menschen kamen in den einstürzenden Trümmern einer Textilfabrik ums Leben. Über 2000 weitere Näherinnen wurden schwer verletzt. Ein neunstöckiges Gebäude, welches Banken, Geschäfte und fünf Textilfabriken beherbergte, stürzte in sich zusammen und begrub die Menschen unter sich. Acht Etagen auf dem Gebäude wurden illegal errichtet. Obwohl die Näherinnen bereits vor dem Einsturz das Management auf Risse im Gebäude hinwiesen, wurde nichts unternommen. Für viele Arbeiter und Arbeiterinnen kam beim Einsturz jede Hilfe zu spät.
Modeindustrie setzt auf mehr Transparenz
Seit dem verhängnisvollen Tag setzt die Modeindustrie auf mehr Transparenz. Nachhaltigkeit ist besonders in der Modeindustrie mehr gefragt. Auch Hersteller wie die GREIFF Mode GmbH & Co.KG sind darum bemüht. GREIFF nimmt dabei eine Vorreiterstellung ein und zeigt schon seit langer Zeit auf, woher die Produkte für die Herstellung von Berufsbekleidung kommen und wie diese hergestellt werden. Die Fashion Revolution Week soll auch Sie als Unternehmen und Verbraucher aufrufen, die Modelabels zu hinterfragen. Unter dem Motto „Who made my clothes?“ sollen Sie fragen, woher die Berufsbekleidung für Ihre Mitarbeiter stammt. Utopia hat im Rahmen dieser Woche zu einer Aktion aufgerufen – auch, um mehr Druck auf die Hersteller von Fashion auszuüben.
Warum Nachhaltigkeit so wichtig ist
Wer billig kauft, muss sich darüber im Klaren sein, dass eine faire Produktion zu solchen Preisen niemals möglich ist. Allerdings haben Sie auch bei einem hohen Preis keine Garantie für Fairness, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Löhne. Eine Kennzeichnungspflicht gibt es bisher nicht. Nur wenige Hersteller haben es sich zur Pflicht gemacht, den Nachweis auf Etiketten und Labeln zu erbringen.
Die Arbeitsbedingungen sind in vielen Textilfabriken verheerend. Geringe und unregelmäßig gezahlte Löhne, keine Sozialleistungen, enge, überfüllte Räume, zu lange Arbeitszeiten, nicht selten Kinderarbeit, über 90% Frauen ohne Rechte, die den Schikanen der Vorarbeiter ausgesetzt sind. Die Bilder in den asiatischen Textilfabriken gleichen sich. Doch nicht nur in Asien gibt es solch schlechte Bedingungen. Viele Fabriken produzieren auch für den deutschen Markt. Die Textilien sind meist in Billig-Discounter zu erwerben. Allein im Jahr 2013 erwirtschaftete die deutsche Textilindustrie einen Umsatz von über 12 Milliarden Euro. Das ist zum Jahr 2012 eine Umsatzsteigerung von 2,4 Prozent. Die Nähmaschinen standen in der Türkei, China und Bangladesh.
Immer mehr Textil-Hersteller engagieren sich
Nicht nur im Rahmen der Fashion Revolution Week engagieren sich immer mehr Hersteller für Berufsbekleidung und Fashion für bessere Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken. Viele Unternehmen setzen inzwischen auf einen lückenlosen Nachweis über die Produktionskette. Sie bemühen sich aber auch um soziale Arbeitsbedingungen, sozialökonomische Standards, Gebäudesicherheit und Brandschutz.
Als Unternehmer, der seine Mitarbeiter mit Berufsbekleidung einkleidet, können auch Sie etwas tun. Achten Sie in Zukunft auf den Hersteller, mit dessen Berufsbekleidung Sie Ihre Mitarbeiter ausstatten. Zeigen Sie Label!